Was ist die Endosymbiontentheorie?

Antwort

Die Endosymbiontentheorie ist eine wissenschaftliche Hypothese, die erklärt, wie eukaryotische Zellen (Zellen mit einem Zellkern) entstanden sind. Sie besagt, dass bestimmte Organellen innerhalb eukaryotischer Zellen, wie Mitochondrien und Chloroplasten, ursprünglich eigenständige prokaryotische Organismen (Bakterien) waren. Diese Bakterien wurden von einer primitiven eukaryotischen Zelle aufgenommen und lebten in einer symbiotischen Beziehung innerhalb der Zelle. Hier sind die Hauptpunkte der Theorie: 1. **Aufnahme von Bakterien**: Eine primitive eukaryotische Zelle nahm durch Phagozytose (Zellfressen) aerobe Bakterien auf, die später zu Mitochondrien wurden. In Pflanzenzellen wurden zusätzlich photosynthetische Bakterien aufgenommen, die zu Chloroplasten wurden. 2. **Symbiose**: Die aufgenommenen Bakterien und die Wirtszelle gingen eine symbiotische Beziehung ein, bei der beide Parteien Vorteile hatten. Die Bakterien erhielten Schutz und Nährstoffe, während die Wirtszelle von den Stoffwechselprodukten der Bakterien profitierte (z.B. ATP von Mitochondrien, Zucker von Chloroplasten). 3. **Evolution**: Im Laufe der Zeit verloren die aufgenommenen Bakterien viele ihrer eigenen Gene und Funktionen, da sie sich auf die Wirtszelle verließen. Sie wurden zu integralen Bestandteilen der eukaryotischen Zelle. 4. **Beweise**: Es gibt mehrere Beweise, die die Endosymbiontentheorie unterstützen: - Mitochondrien und Chloroplasten haben ihre eigene DNA, die der DNA von Bakterien ähnelt. - Diese Organellen teilen sich durch einen Prozess, der dem der Bakterien ähnelt (binäre Spaltung). - Die Doppelmembranstruktur von Mitochondrien und Chloroplasten deutet darauf hin, dass sie durch die Aufnahme von Bakterien entstanden sind. Die Endosymbiontentheorie ist heute weitgehend akzeptiert und erklärt einen wichtigen Schritt in der Evolution komplexer Lebensformen.

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