Was ist das Höchstwertprinzip in der Bilanz?

Das Höchstwertprinzip ist ein Grundsatz der Bilanzierung, der besagt, dass Verbindlichkeiten und Rückstellungen in der Bilanz mit dem höchsten möglichen Wert angesetzt werden müssen. Es dient dem Gläubigerschutz, indem es sicherstellt, dass die Risiken und Verpflichtungen eines Unternehmens vollständig und konservativ abgebildet werden.

In der Praxis bedeutet das, dass bei der Bewertung von Verbindlichkeiten und Rückstellungen immer der höchste Wert angesetzt wird, der vernünftigerweise erwartet werden kann. Dies steht im Gegensatz zum Niederstwertprinzip, das für die Bewertung von Vermögensgegenständen gilt und besagt, dass diese mit dem niedrigsten Wert angesetzt werden müssen.

Das Höchstwertprinzip ist insbesondere im deutschen Handelsrecht verankert und findet sich im Handelsgesetzbuch (HGB). Es trägt dazu bei, dass die Bilanz eines Unternehmens vorsichtig und konservativ erstellt wird, um die Interessen der Gläubiger zu schützen.