4 Fragen zu Fließgewässer

Ein Niederschlag durchläuft mehrere Systeme, bevor er in ein Fließgewässer gelangt. Diese Systeme umfassen: 1. **Atmosphäre**: Der Niederschlag beginnt in der Atmosphäre, wo Wasser in Form von Regen, Schnee, Hagel oder anderen Formen kondensiert und zur Erde fällt. 2. **Vegetation**: Ein Teil des Niederschlags wird von Pflanzen abgefangen und kann entweder verdunsten oder in den Boden gelangen. 3. **Boden**: Der Niederschlag infiltriert den Boden und wird entweder als Bodenfeuchtigkeit gespeichert oder weiter in tiefere Bodenschichten geleitet. 4. **Grundwasser**: Ein Teil des Wassers sickert weiter nach unten und erreicht das Grundwasser. Dieses Wasser kann sich langsam bewegen und schließlich in Quellen oder direkt in Fließgewässer austreten. 5. **Oberflächenabfluss**: Wasser, das nicht in den Boden eindringt, fließt als Oberflächenabfluss über das Land und sammelt sich in Bächen, Flüssen und anderen Fließgewässern. 6. **Fließgewässer**: Schließlich erreicht das Wasser Fließgewässer wie Bäche, Flüsse und Ströme, die es weiter transportieren. Jeder dieser Schritte ist Teil des Wasserkreislaufs und beeinflusst, wie schnell und in welcher Menge der Niederschlag in ein Fließgewässer gelangt.

Die Laufkrümmung eines Fließgewässers, auch als Mäander bezeichnet, hat einen signifikanten Einfluss auf die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Hier sind einige der wichtigsten Effekte: 1. **Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit**: In stark gekrümmten Abschnitten eines Flusses wird die Fließgeschwindigkeit in der Regel reduziert. Dies liegt daran, dass das Wasser längere Wege zurücklegen muss und durch die Kurven mehr Reibung an den Ufern und am Flussbett entsteht. 2. **Erhöhung der Turbulenz**: In den Kurven eines Flusses entstehen oft Wirbel und Turbulenzen, die ebenfalls die Fließgeschwindigkeit verringern können. Diese Turbulenzen führen zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Fließgeschwindigkeit innerhalb des Flussquerschnitts. 3. **Erosion und Sedimentation**: Die Laufkrümmung beeinflusst auch die Erosions- und Sedimentationsprozesse. An den Außenkurven (Prallhängen) eines Mäanders ist die Fließgeschwindigkeit höher, was zu verstärkter Erosion führt. An den Innenkurven (Gleithängen) ist die Fließgeschwindigkeit niedriger, was zur Ablagerung von Sedimenten führt. 4. **Hydraulischer Radius**: Die Krümmung beeinflusst den hydraulischen Radius des Flusses, was wiederum die Fließgeschwindigkeit beeinflusst. Ein geringerer hydraulischer Radius in gekrümmten Abschnitten führt zu einer geringeren Fließgeschwindigkeit. Zusammengefasst führt die Laufkrümmung in der Regel zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeit und einer Erhöhung der Turbulenz, was wiederum die Erosions- und Sedimentationsprozesse im Fluss beeinflusst.

Der Sandbach in Osnabrück ist ein typischer kleiner Fließgewässertyp, der als Bach klassifiziert wird. Bäche sind kleinere Fließgewässer, die oft in größeren Flüssen münden. Sie zeichnen sich durch eine relativ geringe Breite und Tiefe sowie eine moderate Fließgeschwindigkeit aus.

Das Verfahren, mit dem in Deutschland und speziell in Niedersachsen hydromorphologische Komponenten zur Bewertung von Fließgewässern erfasst werden, heißt "LAWA-Verfahren" (Länderarbeitsgemeinschaft Wasser). Es wird auch als "Gewässerstrukturgütekartierung" bezeichnet. Dieses Verfahren dient der Erfassung und Bewertung der Strukturgüte von Fließgewässern und ist ein wichtiger Bestandteil der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Weitere Informationen findest du auf der Webseite der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser: [LAWA](https://www.lawa.de).