6 Fragen zu Intersubjektivität

Intersubjektivität in der Sozialen Arbeit bezieht sich auf das gemeinsame Verständnis und die geteilte Bedeutung, die zwischen Sozialarbeiter*innen und Klient*innen entstehen. Es geht darum, wie beide Parteien ihre Perspektiven, Gefühle und Erfahrungen austauschen und verstehen, um eine effektive und empathische Zusammenarbeit zu ermöglichen. Intersubjektivität ist wichtig, weil sie: 1. **Vertrauen aufbaut**: Durch das Teilen und Verstehen von Erfahrungen entsteht eine vertrauensvolle Beziehung. 2. **Empathie fördert**: Sozialarbeiter*innen können sich besser in die Lage der Klient*innen versetzen. 3. **Kommunikation verbessert**: Ein gemeinsames Verständnis erleichtert die Kommunikation und reduziert Missverständnisse. 4. **Partizipation stärkt**: Klient*innen fühlen sich gehört und ernst genommen, was ihre aktive Teilnahme an der Problemlösung fördert. In der Praxis bedeutet dies, dass Sozialarbeiter*innen aktiv zuhören, offene Fragen stellen und die Perspektiven der Klient*innen respektieren und integrieren.

Ja, Intersubjektivität ist bei der qualitativen Forschung ein wichtiges Konzept. Sie bezieht sich auf das Maß, in dem verschiedene Forscher zu ähnlichen Interpretationen und Schlussfolgerungen kommen, wenn sie dieselben Daten analysieren. In der qualitativen Forschung wird oft versucht, durch transparente Dokumentation der Methodik und durch Triangulation (Verwendung mehrerer Datenquellen oder Methoden) die Intersubjektivität zu erhöhen. Dies hilft, die Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Forschungsergebnisse zu stärken.

Ja, die Intersubjektivität ist bei der quantitativen Forschung in der Regel hoch. Intersubjektivität bezieht sich auf die Übereinstimmung verschiedenen Forschern hinsichtlich der Interpretation und Bewertung von Daten. Quantitative Forschung verwendet standardisierte Messinstrumente und statistische Methoden, die es ermöglichen, dass verschiedene Forscher zu ähnlichen Ergebnissen kommen, wenn sie dieselben Daten analysieren. Dies trägt zur Objektivität und Replizierbarkeit der Forschungsergebnisse bei.

Intersubjektivität in der qualitativen Forschung bezieht sich auf das Ausmaß, in dem verschiedene Forscher zu ähnlichen Interpretationen und Schlussfolgerungen gelangen, wenn sie dieselben Daten analysieren. Die Höhe der Intersubjektivität kann variieren und hängt von mehreren Faktoren ab: 1. **Transparenz der Methodik**: Detaillierte Dokumentation der Forschungsmethoden und -prozesse kann die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse erhöhen. 2. **Triangulation**: Die Verwendung mehrerer Datenquellen, Methoden oder Forscher zur Untersuchung desselben Phänomens kann die Validität der Ergebnisse stärken. 3. **Reflexivität**: Forscher sollten sich ihrer eigenen Vorurteile und Perspektiven bewusst sein und diese offenlegen, um die Objektivität zu erhöhen. 4. **Konsensbildung**: Diskussionen und Konsensfindung unter Forschern können dazu beitragen, gemeinsame Interpretationen zu entwickeln. Insgesamt ist die Intersubjektivität in der qualitativen Forschung oft geringer als in der quantitativen Forschung, da qualitative Forschung stark auf subjektiven Interpretationen basiert. Dennoch können durch sorgfältige Methodik und Reflexion hohe Standards erreicht werden.

Quantitative Forschung und Intersubjektivität sind zwei unterschiedliche Konzepte, die jedoch miteinander in Beziehung stehen können. Quantitative Forschung bezieht sich auf die systematische empirische Untersuchung von Phänomenen mittels statistischer, mathematischer oder numerischer Daten. Sie zielt darauf ab, Hypothesen zu testen, Muster zu erkennen und allgemeingültige Aussagen zu treffen. Intersubjektivität hingegen bezieht sich auf die gemeinsame Verständigung und Übereinstimmung zwischen verschiedenen Subjekten (Personen) über bestimmte Bedeutungen oder Wahrnehmungen. In der Wissenschaft bedeutet Intersubjektivität, dass Forschungsergebnisse von verschiedenen Forschern unabhängig voneinander nachvollzogen und bestätigt werden können. In der quantitativen Forschung wird Intersubjektivität angestrebt, indem standardisierte Messinstrumente und Methoden verwendet werden, die es anderen Forschern ermöglichen, die Ergebnisse zu reproduzieren und zu überprüfen. So wird sichergestellt, dass die Ergebnisse nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv und allgemein gültig sind. Zusammengefasst: Quantitative Forschung ist nicht per se Intersubjektivität, aber sie strebt durch ihre methodischen Ansätze Intersubjektivität an.

Qualitative Forschung und Intersubjektivität sind eng miteinander verbunden, aber sie sind nicht dasselbe. Qualitative Forschung ist eine Methode der wissenschaftlichen Untersuchung, die sich auf das Verstehen von Phänomenen aus der Perspektive der beteiligten Personen konzentriert. Sie verwendet Methoden wie Interviews, Beobachtungen und Textanalysen, um tiefere Einblicke in soziale, kulturelle und individuelle Prozesse zu gewinnen. Intersubjektivität hingegen bezieht sich auf das gemeinsame Verständnis und die geteilte Bedeutung zwischen verschiedenen Subjekten (Personen). In der qualitativen Forschung ist Intersubjektivität wichtig, weil sie sicherstellt, dass die Interpretationen und Ergebnisse der Forschung nicht nur auf den subjektiven Ansichten eines einzelnen Forschers basieren, sondern durch den Austausch und die Reflexion mit anderen Forschern und den beteiligten Personen validiert werden. Zusammengefasst: Qualitative Forschung nutzt Intersubjektivität als ein Prinzip, um die Validität und Zuverlässigkeit der Forschungsergebnisse zu erhöhen.