9 Fragen zu Kriminologie

Kriminologen beschäftigen sich mit der Erforschung von Kriminalität, den Ursachen und den Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ihre Tätigkeiten und Aufgaben umfassen unter anderem: 1. **Forschung**: Durchführung von Studien und Analysen zu Kriminalitätsmustern, Täterverhalten und Opferschutz. 2. **Datenanalyse**: Auswertung von Kriminalstatistiken und anderen relevanten Daten, um Trends und Entwicklungen zu identifizieren. 3. **Beratung**: Unterstützung von Behörden, wie Polizei oder Justiz, bei der Entwicklung von Strategien zur Kriminalitätsbekämpfung. 4. **Prävention**: Entwicklung und Implementierung von Programmen zur Verhinderung von Kriminalität, oft in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen. 5. **Lehre**: Vermittlung von Wissen über Kriminologie an Universitäten oder Fachhochschulen. 6. **Gutachten**: Erstellung von expertisen und Gutachten für Gerichte oder andere Institutionen. 7. **Interdisziplinäre Zusammenarbeit**: Kooperation mit Psychologen, Soziologen, Juristen und anderen Fachrichtungen, um ein umfassendes Verständnis von Kriminalität zu erlangen. Diese Aufgaben können je nach Spezialisierung und Arbeitsumfeld variieren.

Um Kriminologe zu werden, benötigst du in der Regel einen Hochschulabschluss in Kriminologie, Sozialwissenschaften, Psychologie oder einem verwandten Fachgebiet. Viele Universitäten bieten Bachelor- und Masterstudiengänge in Kriminologie an. Ein Masterabschluss kann oft erforderlich sein, um in bestimmten Bereichen der Kriminologie zu arbeiten oder um eine spezialisierte Position zu erreichen. Praktische Erfahrungen, wie Praktika oder Forschungsprojekte, sind ebenfalls von Vorteil.

Kriminologen und CSI (Crime Scene Investigators) haben Rollen im Strafrechtssystem. Kriminologen sind in der Regel Wissenschaftler, die sich mit der Analyse von Kriminalität und den Ursachen von kriminellem Verhalten beschäftigen. Sie verwenden wissenschaftliche Methoden, um Daten zu sammeln und zu analysieren, und sind normalerweise nicht in der praktischen Anwendung von Waffen involviert. CSI-Mitarbeiter hingegen sind oft Teil der Strafverfolgungsbehörden und können in der Tat mit Waffen umgehen, insbesondere wenn sie in gefährlichen Situationen arbeiten oder sich selbst schützen müssen. Ihre Hauptaufgabe besteht jedoch darin, Beweise an Tatorten zu sammeln und zu analysieren, nicht in der Anwendung von Gewalt. In vielen Ländern unterliegen sowohl Kriminologen als auch CSI-Mitarbeiter strengen gesetzlichen Regelungen und Vorschriften, die den Umgang mit Waffen betreffen.

Um Kriminologe zu werden, ist in der Regel ein Abitur oder ein gleichwertiger Schulabschluss erforderlich, da die meisten Studiengänge an Universitäten oder Fachhochschulen angeboten werden. Für eine Karriere im Bereich Crime Scene Investigation (CSI) sind die Anforderungen unterschiedlich, oft wird ebenfalls ein Abitur oder eine Fachhochschulreife vorausgesetzt, insbesondere wenn ein Studium in Forensik oder einem verwandten Bereich angestrebt wird. Der erforderliche Notendurchschnitt kann je nach Hochschule variieren. Für viele Studiengänge im Bereich Kriminologie oder Forensik liegt der NC (Numerus Clausus) häufig zwischen 2,0 und 2,5, kann aber auch höher sein, abhängig von der Nachfrage und der Hochschule. Das Gehalt für Kriminologen und CSI-Experten variiert stark je nach Berufserfahrung, Region und spezifischem Tätigkeitsfeld. Ein Kriminologe kann in der Regel mit einem Einstiegsgehalt von etwa 40.000 bis 50.000 Euro brutto jährlich rechnen, während erfahrene Kriminologen oder spezialisierte CSI-Experten bis zu 70.000 Euro oder mehr verdienen können. In einigen Fällen, insbesondere im öffentlichen Dienst, können die Gehälter auch niedriger sein.

Für eine Karriere als Kriminologe ist in der Regel ein Hochschulabschluss in Kriminologie, Sozialwissenschaften, Psychologie oder einem verwandten Fachbereich erforderlich. Ein Bachelorabschluss ist oft der erste Schritt, während viele Positionen auch einen Masterabschluss oder sogar eine Promotion verlangen. Für eine Karriere im Bereich Crime Scene Investigation (CSI) ist häufig ein Abschluss in Forensik, Kriminalistik, Biologie, Chemie oder einem verwandten naturwissenschaftlichen Bereich erforderlich. Ein Bachelorabschluss ist hier ebenfalls üblich, und einige Positionen können zusätzliche Qualifikationen oder Zertifizierungen verlangen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl für Kriminologen als auch für CSI-Fachkräfte ein Bachelorabschluss in einem relevanten Fachbereich notwendig ist, wobei weiterführende Abschlüsse die Karrierechancen verbessern können.

Kriminologen haben in der Regel keine spezielle Uniform, die sie müssen. Sie sind meist in akademischen professionellen Kontexten und kleiden sich entsprechend der jeweiligen Umgebung, oft in formeller oder business-casual Kleidung. In bestimmten Situationen, wie bei Arbeit mit der Polizei oder bei Ermittlungen, können sie jedoch spezielle Sicherheitskleidung tragen, wenn dies erforderlich ist.

Kriminologen arbeiten in verschiedenen Bereichen, darunter: 1. **Forschungsein**: Universitäten und Forschungsinstitute, wo sie Studien zu Kriminalität und Strafjustiz durchführen. 2. **Regierungsbehörden**: In Ministerien oder Ämtern, die sich mit Kriminalitätsbekämpfung, Strafvollzug oder Opferschutz befassen. 3. **Polizeibehörden**: Als Berater oder Analysten, die bei der Aufklärung von Verbrechen helfen. 4. **Strafvollzugsanstalten**: In der Resozialisierung von Straftätern oder in der Forschung zur Rückfallquote. 5. **Beratungsstellen**: In Organisationen, die Opfern von Verbrechen Unterstützung bieten. 6. **Privatwirtschaft**: In Sicherheitsunternehmen oder als Berater für Unternehmen, die Risiken minimieren möchten. Diese Vielfalt an Arbeitsplätzen ermöglicht es Kriminologen, ihre Kenntnisse in unterschiedlichen Kontexten anzuwenden.

Ein Experiment der Dunkelfeldforschung im Bereich der Kriminologie zielt darauf ab, das sogenannte "Dunkelfeld" der Kriminalität zu erforschen, also jene Straftaten, die nicht zur Anzeige gebracht oder von der Polizei erfasst werden. Ein typisches Beispiel könnte die Untersuchung von Ladendiebstählen sein. ### Beispiel: Untersuchung von Ladendiebstählen #### Ziel: Ermittlung der tatsächlichen Häufigkeit von Ladendiebstählen, die nicht zur Anzeige gebracht werden. #### Aufbau des Experiments: 1. **Stichprobenauswahl:** - Auswahl mehrerer Einzelhandelsgeschäfte unterschiedlicher Größe und Branchen. 2. **Installation von Überwachungssystemen:** - Anbringen von verdeckten Kameras in den Geschäften, um das Verhalten der Kunden zu beobachten. 3. **Beobachtungszeitraum:** - Festlegung eines bestimmten Zeitraums, z.B. drei Monate, in dem die Überwachung stattfindet. 4. **Datenerhebung:** - Aufzeichnung aller beobachteten Ladendiebstähle durch die Kameras. - Parallel dazu Erfassung der offiziell gemeldeten Ladendiebstähle durch die Geschäfte. 5. **Datenanalyse:** - Vergleich der aufgezeichneten Ladendiebstähle mit den gemeldeten Fällen. - Berechnung der Dunkelziffer, also der Differenz zwischen beobachteten und gemeldeten Diebstählen. 6. **Befragung:** - Durchführung von anonymen Befragungen unter den Mitarbeitern der Geschäfte, um deren Wahrnehmung und Meldungsverhalten zu ermitteln. #### Erklärung: Durch die verdeckte Beobachtung können Forscher feststellen, wie viele Ladendiebstähle tatsächlich stattfinden, ohne dass sie zur Anzeige gebracht werden. Die Differenz zwischen den beobachteten und den gemeldeten Fällen gibt Aufschluss über das Dunkelfeld der Ladendiebstähle. Die anonymen Befragungen der Mitarbeiter helfen zusätzlich, die Gründe für das Nichtmelden von Diebstählen zu verstehen, wie z.B. Angst vor Repressalien oder die Annahme, dass kleine Diebstähle nicht relevant genug sind. Dieses Experiment liefert wertvolle Daten, die helfen können, Präventionsmaßnahmen zu verbessern und das Verständnis für das tatsächliche Ausmaß der Kriminalität zu vertiefen.

In der Kriminologie bezieht sich die Validität der Messung auf das Ausmaß, in dem ein Messinstrument oder eine Methode tatsächlich das misst, was sie zu messen vorgibt. Es gibt verschiedene Arten von Validität: 1. **Inhaltsvalidität**: Diese bezieht sich darauf, ob der Inhalt des Messinstruments alle Aspekte des zu messenden Konstrukts abdeckt. Zum Beispiel sollte ein Test zur Messung von kriminellem Verhalten alle relevanten Verhaltensweisen und Situationen umfassen. 2. **Kriteriumsvalidität**: Diese bezieht sich darauf, wie gut die Ergebnisse des Messinstruments mit einem externen Kriterium übereinstimmen. Zum Beispiel könnte man die Ergebnisse eines neuen Kriminalitätstests mit den Ergebnissen eines etablierten Tests vergleichen. 3. **Konstruktvalidität**: Diese bezieht sich darauf, ob das Messinstrument tatsächlich das theoretische Konstrukt misst, das es messen soll. Dies wird oft durch die Untersuchung der Beziehungen zwischen dem Messinstrument und anderen theoretisch verwandten Konstrukten überprüft. 4. **Ökologische Validität**: Diese bezieht sich darauf, wie gut die Ergebnisse einer Studie oder eines Tests auf reale, alltägliche Situationen übertragbar sind. Eine hohe Validität ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Schlussfolgerungen, die aus den Messungen gezogen werden, zuverlässig und aussagekräftig sind.