3 Fragen zu Pathos

In Joseph Goebbels' Rede am Berliner Sportplatz am 18. Februar 1943 ist der Pathos besonders ausgeprägt in den Passagen, in denen er die deutsche Nation zu einem vereinten und kämpferischen Widerstand gegen die Feinde des Dritten Reiches aufruft. Er verwendet emotionale Sprache, um die Zuhörer zu mobilisieren und ein Gefühl von Dringlichkeit und nationaler Pflicht zu erzeugen. Goebbels spricht oft von Opfern, Heldentum und der Notwendigkeit, für das Vaterland zu kämpfen, was die Zuhörer emotional anspricht und eine starke patriotische Stimmung erzeugt. Für eine genauere Analyse wäre es hilfreich, den spezifischen Text der Rede zu betrachten.

Das Konstrukt eines neuen Menschen ist ein zentrales Motiv in der Literatur des Expressionismus, das die tiefgreifenden gesellschaftlichen und individuellen Umbrüche der Zeit reflektiert. Der Expressionismus, der sich etwa von 1910 bis 1925 erstreckte, war geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit den Krisen und Katastrophen der Moderne, wie dem Ersten Weltkrieg, der Industrialisierung und der Urbanisierung. 1. **Neuer Mensch als Ausdruck des Umbruchs**: Der neue Mensch symbolisiert den Wunsch nach einem radikalen Bruch mit der Vergangenheit und der Schaffung einer neuen, besseren Gesellschaft. Die expressionistischen Autoren sahen in der bestehenden Gesellschaft eine tiefe moralische und spirituelle Krise und suchten nach einer Erneuerung des Menschen, die über die bloße Reform hinausging. 2. **Erlösungspathos**: Das Erlösungspathos im Expressionismus ist eng mit der Vorstellung des neuen Menschen verbunden. Es drückt die Sehnsucht nach einer spirituellen und moralischen Wiedergeburt aus. Diese Erlösung wird oft als eine Art Apokalypse oder Katastrophe dargestellt, die den Weg für eine neue, gereinigte Menschheit ebnet. Die expressionistischen Werke sind daher häufig von einer intensiven, oft religiös anmutenden Sprache und Bildwelt geprägt. 3. **Prätexte und Einflüsse**: Die Idee des neuen Menschen und das damit verbundene Erlösungspathos haben verschiedene Prätexte und Einflüsse. Dazu gehören: - **Friedrich Nietzsche**: Seine Philosophie des Übermenschen und die Kritik an der dekadenten Gesellschaft des 19. Jahrhunderts hatten einen großen Einfluss auf die expressionistischen Autoren. - **Religiöse und mystische Traditionen**: Viele expressionistische Werke greifen auf christliche und andere religiöse Motive zurück, um die Idee der Erlösung und Wiedergeburt zu illustrieren. - **Politische und soziale Utopien**: Die sozialistischen und anarchistischen Bewegungen der Zeit, die eine radikale Umgestaltung der Gesellschaft forderten, beeinflussten ebenfalls die Vorstellung des neuen Menschen. Insgesamt ist das Konstrukt des neuen Menschen im Expressionismus ein Ausdruck des tiefen Wunsches nach Veränderung und Erneuerung in einer Zeit großer Unsicherheit und Umwälzungen.

Malala Yousafzai nutzte in ihrer Rede vor den Vereinten Nationen am 12. Juli 2013 verschiedene rhetorische Mittel des Pathos, um ihre Botschaft kraftvoll und emotional zu vermitteln. Hier sind einige Beispiele: 1. **Persönliche Erlebnisse**: Malala sprach über ihre eigenen Erfahrungen und das Attentat, das sie überlebte. Dies erzeugte Mitgefühl und Empathie beim Publikum. 2. **Emotionale Sprache**: Sie verwendete starke, emotionale Worte und Phrasen, um die Dringlichkeit und Bedeutung ihrer Botschaft zu unterstreichen. Begriffe wie "Frieden", "Bildung" und "Gerechtigkeit" wurden wiederholt betont. 3. **Appell an universelle Werte**: Malala sprach über universelle Menschenrechte und die Bedeutung von Bildung für alle Kinder weltweit, was eine emotionale Verbindung zu den Zuhörern herstellte, die diese Werte teilen. 4. **Geschichten von anderen**: Sie erzählte Geschichten von anderen Kindern, die unter ähnlichen Umständen leiden, um die Tragweite des Problems zu verdeutlichen und das Publikum emotional zu berühren. 5. **Optimismus und Hoffnung**: Trotz der schwierigen Themen vermittelte Malala eine Botschaft der Hoffnung und des Optimismus, was das Publikum inspirierte und motivierte. Durch diese Mittel des Pathos konnte Malala eine starke emotionale Resonanz bei ihrem Publikum erzeugen und ihre Botschaft wirkungsvoll vermitteln.