2 Fragen zu Subsistenzen

Das Subsidiaritätsprinzip ist ein grundlegendes Prinzip in der Sozial- und Wirtschaftspolitik, das besagt, dass eine höhere Instanz nur dann eingreifen soll, wenn die niedrigere Instanz nicht in der Lage ist, eine Aufgabe selbst zu bewältigen. Es fördert die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der kleineren Einheiten, wie Familien, Gemeinden oder Unternehmen, und sieht staatliche Eingriffe nur als letztes Mittel vor. In der Praxis bedeutet das Subsidiaritätsprinzip, dass Probleme möglichst auf der niedrigsten Ebene gelöst werden sollen, bevor höhere Ebenen (wie der Staat oder supranationale Organisationen) eingreifen. Es ist ein zentrales Konzept in föderalen Systemen und in der Europäischen Union, wo es die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen der EU und den Mitgliedstaaten regelt.

Johannes Calvin, der bedeutende Reformator, verwendet den Begriff "Subsistenzen" im Zusammenhang mit der Trinität, um die drei Personen der Gottheit – Vater, Sohn und Heiliger Geist – zu beschreiben. In seiner Theologie betont Calvin, dass diese drei Personen real und unterscheidbar sind, aber dennoch eine einzige göttliche Essenz teilen. Der Begriff "Subsistenz" (lateinisch: subsistentia) wird verwendet, um die individuelle Existenz oder das Sein der drei Personen innerhalb der einen göttlichen Natur zu betonen. Calvin wollte damit klarstellen, dass die drei Personen der Trinität nicht bloße Rollen oder Erscheinungsformen (wie im Modalismus) sind, sondern echte, eigenständige Existenzweisen innerhalb des einen Gottes. Zusammengefasst bedeutet Calvins Verwendung von "Subsistenzen" in Bezug auf die Trinität, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist jeweils eine eigene, reale Existenz innerhalb der einen göttlichen Essenz haben.