Vorbereitung und Durchführung der Invasion (Prager Pakt) ausführlich?

Die Invasion der Tschechoslowakei im Jahr 1968, auch bekannt als der Prager Frühling, war ein bedeutendes Ereignis im Kalten Krieg. Hier sind die wesentlichen Punkte zur Vorbereitung und Durchführung dieser Invasion:

### Vorbereitung

1. **Politische Situation**: In den Jahren vor 1968 gab es in der Tschechoslowakei eine wachsende Unzufriedenheit mit der kommunistischen Regierung. Alexander Dubček wurde 1968 zum Ersten Sekretär der Kommunistischen Partei gewählt und begann mit Reformen, die mehr Freiheit und eine liberalere Gesellschaftspolitik versprachen.

2. **Reformen**: Dubčeks Reformen umfassten die Einführung von Pressefreiheit, Reisefreiheit und eine Dezentralisierung der Wirtschaft. Diese Veränderungen wurden als "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" bezeichnet und führten zu einer breiten Unterstützung in der Bevölkerung.

3. **Reaktionen der Sowjetunion**: Die Sowjetunion und andere Warschauer-Pakt-Staaten sahen die Reformen als Bedrohung für die kommunistische Herrschaft in Osteuropa. Es gab Besorgnis, dass die Tschechoslowakei ein Modell für ähnliche Bewegungen in anderen Ländern werden könnte.

4. **Geheime Treffen**: Im Sommer 1968 fanden geheime Treffen zwischen den Führern der Warschauer-Pakt-Staaten statt, um die Situation zu besprechen. Die sowjetische Führung unter Leonid Breschnew entschied, dass militärische Maßnahmen notwendig seien, um die Kontrolle über die Tschechoslowakei zurückzugewinnen.

### Durchführung

1. **Invasion**: Am 20. August 1968 begann die Invasion. Truppen aus der Sowjetunion, Polen, Ungarn, Bulgarien und der DDR überquerten die Grenzen der Tschechoslowakei. Insgesamt waren etwa 200.000 Soldaten und 2.000 Panzer beteiligt.

2. **Widerstand**: Die tschechoslowakische Bevölkerung reagierte mit Protesten und Widerstand. Viele Bürger versuchten, die Invasion durch zivile Aktionen zu stoppen, indem sie sich den Panzern in den Weg stellten oder Flugblätter verteilten.

3. **Schnelle Kontrolle**: Trotz des Widerstands gelang es den Invasoren, schnell die Kontrolle über die wichtigsten Städte, einschließlich Prag, zu übernehmen. Die Reformbewegung wurde brutal unterdrückt, und viele führende Persönlichkeiten wurden verhaftet oder ins Exil gezwungen.

4. **Folgen**: Die Invasion führte zu einer Rückkehr zu einer strengen kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei. Dubček wurde abgesetzt, und die "Normalisierung" begann, die eine Rückkehr zu repressiven Maßnahmen und eine Einschränkung der Freiheiten bedeutete.

Die Invasion von 1968 hatte langfristige Auswirkungen auf die tschechoslowakische Gesellschaft und die gesamte Region, da sie das Vertrauen in die kommunistische Führung weiter untergrub und den Widerstand gegen das Regime verstärkte.