Welche Behandlungsmethoden gab es 1904 bei Diphterie und wie waren die Überlebenschancen?

Antwort

Im Jahr 1904 war die Behandlung von Diphtherie noch relativ begrenzt und die Überlebenschancen variierten stark. Die Hauptbehandlungsmethode bestand in der Verabreichung von Diphtherie-Antitoxin, das erstmals in den 1890er Jahren entwickelt wurde. Dieses Antitoxin, das aus dem Blutserum von Pferden gewonnen wurde, die gegen Diphtherie immunisiert worden waren, konnte die Toxine neutralisieren, die von den Diphtherie-Bakterien produziert wurden. Zusätzlich zur Verabreichung des Antitoxins wurden unterstützende Maßnahmen ergriffen, um die Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Dazu gehörten: 1. **Tracheotomie**: Ein chirurgischer Eingriff, um die Atemwege zu öffnen, falls die Atemwege durch die Membranen blockiert wurden. 2. **Bettruhe und Pflege**: Strikte Bettruhe und sorgfältige Pflege, um die Anstrengung des Körpers zu minimieren. 3. **Ernährung und Flüssigkeitszufuhr**: Sicherstellung einer ausreichenden Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, oft durch Sondenernährung, wenn das Schlucken schwierig war. Die Überlebenschancen hingen stark von der Schwere der Erkrankung und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Vor der Einführung des Antitoxins lag die Sterblichkeitsrate bei Diphtherie bei etwa 50%. Mit der Einführung des Antitoxins sank die Sterblichkeitsrate auf etwa 10-20%, vorausgesetzt, das Antitoxin wurde frühzeitig verabreicht. Späte Verabreichung des Antitoxins konnte die Überlebenschancen erheblich verringern. Insgesamt war die Behandlung von Diphtherie im Jahr 1904 ein bedeutender Fortschritt gegenüber früheren Zeiten, aber die Krankheit blieb dennoch eine ernsthafte Bedrohung für Kinder.

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