Welche chronischen Spätfolgen hat Typ-1-Diabetes?

Antwort

Typ-1-Diabetes mellitus ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die durch Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen in den Langerhans-Inseln des Pankreas gekennzeichnet. Langfristig kann ein schlecht eingestellter Blutzerspiegel zu einer Vielzahl von mikro- und makrovaskul Komplikationen führen. Zu den häufigstenischen Spätfolgen gehören: 1. **Diische Retinopathie**: Eine Mikroangiopathie, die die Netzhautgefäße betrifft und zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen kann. Sie wird in nicht-proliferative und proliferative Formen unterteilt, wobei letztere durch die Bildung neuer, fragiler Blutgefäße gekennzeichnet ist. 2. **Diabetische Nephropathie**: Eine Nierenerkrankung, die durch eine glomeruläre Hyperfiltration und eine progressive Glomerulosklerose gekennzeichnet ist. Sie kann zur terminalen Niereninsuffizienz führen, die eine Dialyse oder Nierentransplantation erforderlich macht. 3. **Diabetische Neuropathie**: Eine Schädigung der peripheren Nerven, die sensorische, motorische und autonome Nervenfunktionen beeinträchtigen kann. Dies kann zu Symptomen wie Schmerzen, Taubheit, Muskelschwäche und autonomen Dysfunktionen führen. 4. **Makrovaskuläre Komplikationen**: Dazu gehören koronare Herzkrankheit, zerebrovaskuläre Erkrankungen (wie Schlaganfall) und periphere arterielle Verschlusskrankheit. Diese Komplikationen resultieren aus der beschleunigten Atherosklerose bei Diabetikern. 5. **Diabetisches Fußsyndrom**: Eine Kombination aus peripherer Neuropathie und peripherer arterieller Verschlusskrankheit, die zu Ulzerationen, Infektionen und im schlimmsten Fall zu Amputationen führen kann. 6. **Kardiovaskuläre Autonome Neuropathie**: Eine Form der diabetischen Neuropathie, die das autonome Nervensystem betrifft und zu Herzrhythmusstörungen, orthostatischer Hypotonie und einer verminderten Herzfrequenzvariabilität führen kann. Die Prävention und das Management dieser Komplikationen erfordern eine strikte Blutzuckerkontrolle, regelmäßige medizinische Überwachung und eine umfassende Behandlung von Begleiterkrankungen wie Hypertonie und Dyslipidämie.

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