Was bedeutet Reduktion in der Phänomenologie?

Antwort

In der Phänomenologie, insbesondere in der von Edmund Husserl begründeten Tradition, bezeichnet der Begriff "Reduktion" eine Methode, um die unmittelbare Erfahrung und das Wesen der Phänomene zu untersuchen. Es gibt verschiedene Formen der Reduktion, aber die bekannteste ist die "epoché" oder "phänomenologische Reduktion". Die phänomenologische Reduktion beinhaltet das "Ausschalten" oder "Einklammern" aller Vorannahmen über die Existenz der äußeren Welt, um sich ausschließlich auf die Inhalte des Bewusstseins zu konzentrieren. Das Ziel ist es, die Dinge so zu betrachten, wie sie sich unmittelbar im Bewusstsein zeigen, ohne durch vorgefasste Meinungen oder theoretische Überlegungen beeinflusst zu werden. Durch diese Methode versucht die Phänomenologie, die essenziellen Strukturen der Erfahrung und des Bewusstseins zu erfassen und zu beschreiben. Es geht darum, die subjektive Perspektive und die Art und Weise, wie Phänomene im Bewusstsein erscheinen, zu analysieren und zu verstehen.

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