Unter welchen Voraussetzungen kann der Käufer eine Nacherfüllung verlangen?

Antwort

Der Käufer kann eine Nacherfüllung verlangen, wenn die gekaufte Ware mangelhaft ist. Die Voraussetzungen dafür sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Hier sind die wesentlichen Punkte: 1. **Vorliegen eines Mangels**: Die Ware muss einen Mangel aufweisen, der bereits zum Zeitpunkt des Gefahrübergangs (in der Regel bei Übergabe der Ware) vorhanden war. 2. **Rechtzeitige Mängelrüge**: Der Käufer muss den Mangel dem Verkäufer unverzüglich anzeigen. Bei einem Kaufvertrag zwischen Unternehmern (B2B) gilt eine besondere Rügepflicht nach § 377 HGB. 3. **Fristsetzung**: Der Käufer muss dem Verkäufer eine angemessene Frist zur Nacherfüllung setzen, es sei denn, die Fristsetzung ist entbehrlich (z.B. bei ernsthafter und endgültiger Verweigerung der Nacherfüllung durch den Verkäufer). 4. **Wahlrecht des Käufers**: Der Käufer kann wählen, ob er die Beseitigung des Mangels (Nachbesserung) oder die Lieferung einer mangelfreien Sache (Ersatzlieferung) verlangt. 5. **Erfolglose Nacherfüllung**: Wenn die Nacherfüllung fehlschlägt, unzumutbar ist oder vom Verkäufer verweigert wird, kann der Käufer weitere Rechte geltend machen, wie Rücktritt vom Vertrag, Minderung des Kaufpreises oder Schadensersatz. Die genauen Regelungen findest du in den §§ 437 ff. BGB.

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