Wann ist eine gesetzliche Regelung lückenhaft?

Antwort

Eine gesetzliche Regelung gilt als lückenhaft, wenn sie eine bestimmte Rechtsfrage oder einen Sachverhalt nicht oder nicht ausreichend regelt, obwohl eine Regelung erforderlich wäre. Von einer Regelungslücke wird insbesondere dann ausgegangen, wenn: 1. **Planwidrige Unvollständigkeit**: Der Gesetzgeber hat eine bestimmte Regelung nicht getroffen, obwohl er dies beabsichtigt hatte oder dies nach dem Sinn und Zweck des Gesetzes erforderlich gewesen wäre. 2. **Teleologische Lücke**: Die vorhandene Regelung führt zu einem Ergebnis, das dem Zweck des Gesetzes widerspricht oder unvernünftig erscheint. 3. **Dynamische Lücke**: Neue Entwicklungen oder Veränderungen in der Gesellschaft oder Technik führen dazu, dass bestehende Regelungen unzureichend sind. 4. **Analogiebedarf**: Es besteht ein Bedürfnis, eine Regelung auf ähnliche, aber nicht ausdrücklich geregelte Fälle anzuwenden, um eine gerechte und sachgerechte Lösung zu finden. In solchen Fällen kann die Rechtsprechung oder die Rechtswissenschaft durch Auslegung oder Analogie versuchen, die Lücke zu schließen.

Kategorie: Recht Tags: Gesetz Regelung Lücke
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