Wie ist ein Rennfeuer-Ofen aufgebaut?

Ein Rennfeuerofen, auch Rennofen genannt, ist ein historischer Ofen zur Gewinnung von Eisen aus Erz. Der Aufbau eines Rennfeuerofens umfasst mehrere wesentliche Komponenten:

1. **Ofenschacht**: Der zentrale Teil des Ofens, in dem das Erz und die Holzkohle geschichtet werden. Der Schacht ist zylindrisch oder leicht konisch und besteht aus hitzebeständigem Material wie Lehm oder Stein.

2. **Blasebalg**: Ein Gerät, das Luft in den Ofen bläst, um die Verbrennung der Holzkohle zu unterstützen und die notwendige Temperatur für die Reduktion des Eisenerzes zu erreichen. Der Blasebalg wird manuell oder durch Wasserkraft betrieben.

3. **Luftdüsen (Tuyeren)**: Öffnungen im unteren Teil des Ofenschachts, durch die die Luft vom Blasebalg in den Ofen geleitet wird. Diese Düsen sind entscheidend für die Erhöhung der Temperatur im Ofen.

4. **Schlackeabzug**: Eine Öffnung oder ein Kanal am Boden des Ofens, durch den die flüssige Schlacke abfließen kann. Die Schlacke ist ein Nebenprodukt der Eisengewinnung und muss regelmäßig entfernt werden.

5. **Erz- und Kohlezufuhr**: Der obere Teil des Ofenschachts, durch den das Eisenerz und die Holzkohle in den Ofen eingebracht werden. Diese Materialien werden in Schichten angeordnet, um eine gleichmäßige Reduktion zu gewährleisten.

6. **Rennfeuer**: Der eigentliche Prozess der Eisengewinnung, bei dem das Eisenerz durch die Hitze und das Kohlenmonoxid aus der Holzkohle reduziert wird. Das resultierende Eisen sammelt sich am Boden des Ofens als Luppe (ein schwammartiges Eisenstück).

Der Rennfeuerofen ist ein einfaches, aber effektives Gerät, das in der Antike und im Mittelalter weit verbreitet war, bevor es durch modernere Hochöfen ersetzt wurde.