Was genau ist die BP-Ölkrise?

Die BP-Ölkrise, auch bekannt als die Deepwater-Horizon-Ölkatastrophe, war eine der schwerwiegendsten Umweltkatastrophen in der Geschichte der Erdölindustrie. Sie ereignete sich am 20. April 2010 im Golf von Mexiko, als die von BP betriebene Ölbohrplattform Deepwater Horizon explodierte und sank. Dies führte zu einem massiven Austritt von Rohöl ins Meer, der über mehrere Monate hinweg nicht gestoppt werden konnte.

**Deepwater Horizon**: Dies war eine mobile, schwimmende Ölbohrplattform, die in tiefen Gewässern eingesetzt wurde, um nach Erdöl und Erdgas zu bohren. Sie wurde von der Firma Transocean betrieben und war im Auftrag von BP im Einsatz.

**BP (British Petroleum)**: Ein multinationales Öl- und Gasunternehmen mit Hauptsitz in London, Großbritannien. BP ist eines der größten Energieunternehmen der Welt und war der Hauptverantwortliche für die Bohrungen auf der Deepwater Horizon.

**Golf von Mexiko**: Ein großes Meeresbecken, das von den USA, Mexiko und Kuba umgeben ist. Es ist ein bedeutendes Gebiet für die Öl- und Gasförderung.

**Rohöl**: Unraffiniertes Erdöl, das direkt aus der Erde gefördert wird. Es besteht aus einer Mischung von Kohlenwasserstoffen und anderen organischen Verbindungen und muss in Raffinerien verarbeitet werden, um in nutzbare Produkte wie Benzin, Diesel und andere petrochemische Produkte umgewandelt zu werden.

**Blowout**: Ein unkontrollierter Austritt von Öl oder Gas aus einem Bohrloch. Dies geschieht, wenn der Druck im Bohrloch den hydrostatischen Druck der Bohrflüssigkeit übersteigt, was zu einem plötzlichen und unkontrollierten Ausbruch führt.

**Blowout-Preventer (BOP)**: Ein Sicherheitsgerät, das auf dem Meeresboden installiert wird, um Blowouts zu verhindern. Es besteht aus einer Reihe von Ventilen und Scheren, die das Bohrloch im Notfall verschließen können. Im Fall der Deepwater Horizon versagte der BOP, was zur Katastrophe führte.

**Ölpest**: Eine großflächige Verschmutzung von Meeres- oder Küstengewässern durch ausgetretenes Öl. Ölpesten haben verheerende Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich der Zerstörung von Lebensräumen, dem Tod von Meereslebewesen und langfristigen Schäden an Ökosystemen.

**Containment**: Maßnahmen zur Eindämmung und Kontrolle des ausgetretenen Öls, um die Ausbreitung zu verhindern und die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Dies kann den Einsatz von Barrieren, Skimmern und chemischen Dispersionsmitteln umfassen.

**Dispersionsmittel**: Chemikalien, die eingesetzt werden, um das ausgetretene Öl in kleinere Tröpfchen zu zersetzen, wodurch es sich leichter im Wasser verteilt und biologisch abgebaut werden kann. Der Einsatz von Dispersionsmitteln ist umstritten, da sie selbst schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben können.

Die BP-Ölkrise hatte weitreichende Folgen. Millionen von Barrel Öl strömten ins Meer, was zu einer massiven Umweltverschmutzung führte. Die Katastrophe verursachte den Tod von elf Arbeitern auf der Plattform und hatte schwerwiegende wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen auf die Küstenregionen des Golfs von Mexiko. Die Fischerei- und Tourismusindustrien litten erheblich, und viele Meereslebewesen und -habitate wurden zerstört.

BP musste sich zahlreichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen stellen, einschließlich Milliardenstrafen und Entschädigungszahlungen. Die Katastrophe führte auch zu strengeren Vorschriften und Sicherheitsstandards in der Öl- und Gasindustrie, um zukünftige Unfälle zu verhindern.